Willkommen im Kompetenzzentrum Ressourcen
Die Schranke geht auf. Und was sich dahinter erstreckt, ist so etwas wie ein Bau-Wunderland. Hochhaushohe Tanks. Glänzende Kessel. Verbeulte Fässer. Es raucht. Es rattert. Es riecht nach Asphalt und Benzin. Dutzende Baumaschinen stehen herum und werden hier gewartet. Lkw kommen, laden etwas ab oder auf und fahren wieder. Garagen neben Bürogebäuden. Der PORR Campus neben der PORR Betriebsfeuerwehr. Und im Hintergrund die 55 m hohe Asphaltmischanlage mit der Paralleltrommel. Wo man auch hinschaut, überall tut sich etwas am Gelände der PORR in Wien-Simmering. Und mittendrin, das Kompetenzzentrum Ressourcen.
Wussten Sie, ...
... was zum Kompetenzzentrum Ressourcen gehört?
Wir fahren im Schritttempo durchs Bau-Wunderland zu einem gelben Bürogebäude. Im ersten Stock erwarten uns Geschäftsführer Thomas Hittler, Produktionsleiter Thomas Deimel, Jürgen Goritschnig vom Bautech Labor und Anlagenmanager Klaus Lerchbacher. Sie erzählen uns alles, was man in einer Stunde über das Kompetenzzentrum Ressourcen erfahren kann. Zum Beispiel, dass zu der Abteilung neben dem unabhängigen und akkreditierten Bautech Labor auch die Schwarzl Gruppe gehört. Deren Unternehmen gehören wiederum zu den führenden Anbietern von Sand, Kies, Schotter, Edelsplitt, Bruchschotter, Schlackensplitt, Hüttensand, Flugasche und Transportbeton. Auch die Abteilungen Management Produktionsstätten und PORR Technologiemanagement und Innovation sind Teil des Kompetenzzentrums. Und der Bereich Bitumen & Chemie, den wir uns genauer anschauen.
... dass es ohne Bitumen ein Weltwunder weniger gegeben hätte?
Die Sonne blinzelt zwischen den Bitumentanks hervor, als wir den Meetingraum verlassen und in das gegenüberliegende Gebäude gehen. This is where the magic happens, könnte man sagen. Aber mit Zauberei hat das natürlich nichts zu tun. Eigentlich müsste es also heißen: This is where the chemistry happens. Denn Bitumen wird durch Vakuumdestillation aus Erdöl gewonnen. Es kommt auch in Sedimentsgesteinen vor. Und in Naturasphalt, der aus Erdöl besteht, das sich wiederum in vielen Millionen Jahren aus organischen Ablagerungen des Meeres gebildet hat. Es gibt sogar ganze Asphaltseen, teilweise mit einem Bitumengehalt von bis zu 95 %. Der Begriff Bitumen kommt übrigens aus dem Lateinischen und bedeutet Erdpech. Genutzt haben es schon die Neandertalerinnen und Neandertaler vor 70.000 Jahren. Später hat man im Gebiet des sogenannten Fruchtbaren Halbmondes – es erstreckt sich vom Persischen Golf bis nach Jordanien und gilt als Ursprungsgebiet des Ackerbaus und der Viehzucht – Getreide in Körben transportiert, die mit Gips oder Bitumen verdichtet waren. Das ist auch schon 12.000 Jahre her. Und: Die hängenden Gärten der Semiramis, eines der sieben Weltwunder, sollen mit Bitumen abgedichtet gewesen sein. Aber zurück in die Gegenwart. Und nach Simmering
... welche Produkte die PORR hier herstellt?
Der Produktionsbetrieb ist nach ISO 9001, Qualitätsmanagement, ISO 14001, Umweltmanagement, und OHSAS 18001, Arbeitssicherheits- und Gesundheitsmanagement, zertifiziert. In Simmering entwickelt unsere PORR unterschiedliche Produkte auf Bitumenbasis, stellt sie her und vertreibt sie. Dazu gehören zum Beispiel polymermodifizierter Bitumen, anionische und kationische Bitumenemulsionen, heiß verarbeitete Fugenmassen, gefluxte Bindemittel, Bitumenvoranstriche und -dickbeschichtungen oder auch reaktiv aushärtender Hochleistungsasphalt. In ihrem Portfolio haben die Kolleginnen und Kollegen außerdem unterschiedliche Betonzusatzmittel wie Betonverflüssiger, Luftporenbildner, Trennmittel, Staubbindemittel und so weiter und so fort. Übrigens: Die Bitumenfässer kommen nach Simmering zurück, wenn sie leer sind, werden gereinigt und wiederverwendet.
… dass die PORR für eine flächendeckende Produktion von hochwertigem Asphalt in Europa sorgt?
Emulsionen, Bitumen, Guss-, Heiß-, Niedertemperatur- oder Kaltasphalt auf Basis nachwachsender und umweltfreundlicher Rohstoffe – für jede Anforderung entwickelt das Kompetenzzentrum Ressourcen die beste Lösung. Alleine in Österreich betreiben die PORRianerinnen und PORRianer 29 Asphaltmischanlagen. Die produzieren rund drei Millionen Tonnen Asphalt jährlich. Wir schauen uns die Anlage in Simmering aus der Nähe an, die Anfang des Jahres eine Paralleltrommel bekommen hat. Auch das ist, wie so Vieles hier, einzigartig. Mittlerweile ist alles fertig. Und die Anlage könnte nun 100 % Recyclingasphalt herstellen. Theoretisch. Praktisch ist das nicht sinnvoll. Unter anderem, weil die Qualität zu sehr darunter leiden würde. Aber die Quote an Recyclingmaterial beim Asphaltmischgut wird in einem ersten Schritt von 20 auf 40 % verdoppelt. Gemeinsam mit dem Bautech Labor versucht man außerdem, die Temperaturen bei der Produktion und damit den CO2 -Ausstoß zu minimieren.
Der Pioniergeist ist überall spürbar. Die Eigenentwicklungen und Produkte aus Simmering sind innovativ und tragen zu einer sicheren und langlebigen Straßeninfrastruktur in ganz Europa bei. Denn das Kompetenzzentrum Ressourcen ist ein Servicecenter für alle PORR Märkte. Und wer den Kollegen, die wir hier getroffen haben, einmal zuhört, versteht: Es geht nicht nur darum, was sie erzählen. Es geht vor allem auch darum, wie sie es erzählen. Voller Leidenschaft nämlich. Jeder von ihnen ist sehr stolz auf das, was er tut. Und jeder von ihnen hat eine Expertise, die ihresgleichen sucht. Kompetenzzentrum eben.
Kontakt
Wenn Sie Fragen zu Bitumen & Chemie haben, schicken Sie eine E-Mail an bitumen-chemie@porr.at.