Top 3: Bauten für die Ewigkeit
Alte, gut erhaltene Gebäude sind Fenster in die Vergangenheit. Ihre Mauern enthalten Hinweise auf frühere Kulturen. Und besonders spektakulär sind jene Bauten aus längst vergangenen Tagen, die heute noch von Menschen genutzt werden. Das sind unsere Top 3.
Das Pantheon: Die größte Betonkuppel der Welt
Die ewige Stadt Rom ist für unzählige beeindruckende Bauwerke bekannt. Das im zweiten Jahrhundert gebaute Pantheon zählt zu den bekanntesten. Errichtet als Tempel unter Kaiser Hadrian, wurde es im sechsten Jahrhundert zur christlichen Kirche. Das Gebäude setzt sich aus dem rechteckigen Vorraum des Tempels und dem berühmten Kuppelbau zusammen. Die 43 m große Kuppel besteht aus Vulkangestein und gilt als größte unbewehrte Betonkuppel der Welt. Weil das Gebäude fensterlos ist, kann nur durch das mittige, 9 m große Loch in der Kuppel Sonnenlicht einfallen. In früheren Zeiten war die Decke der Kirche dunkel ausgemalt und mit Sternen verziert. Zusammen mit dem runden Fenster, dass den Mond darstellte, bildete sie den nächtlichen Sternenhimmel nach. Und das war nicht nur schön anzuschauen, es hat auch einen statischen Hintergrund: Die Konstruktion soll Erdbeben besonders gut standhalten. 2023 wurde noch ein weiteres Geheimnis des Pantheons gelüftet. Wie die Wissenschaft herausfand, hat man den beim Bau verwendeten Beton heiß gemischt. Der Einsatz dieser Technik verleiht ihm bis heute seine besondere Stabilität.
Der Herkulesturm: Ein Leuchtturm mit Geschichte
In A Coruna in Nordwestspanien befindet sich der älteste funktionstüchtige Leuchtturm der Welt. Die Römer errichteten den Herkulesturm im zweiten Jahrhundert, um Handelsschiffe bei der gefährlichen Route vom Mittelmeer zum Nordatlantik zu unterstützen. Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und ist 68 m hoch. 242 Stufen führen zum höchsten Punkt, von dem aus man einem herrlichen Blick auf die Stadt und die Küste von La Coruña werfen kann. Die Restaurierung von 1788-1791 durch den spanischen König Karl IV. verlieh ihm seine bekannte, äußere Optik. Zwischenzeitlich wurde der Turm als Wehrturm und Steinbruch verwendet. Heute ist er wieder ein Wegweiser für Seefahrer*innen und sendet alle 20 Sekunden einen Lichtstrahl über das Meer. Seit 2009 ist der Herkulesturm als eines der ältesten, aktiven Gebäude der Welt Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Hōryū-ji: Der Tempel der Lehre Buddhas
Der Hōryū-ji-Tempel liegt in der japanischen Stadt Ikaruga und ist das älteste noch erhaltene Holz-Gebäude der Welt. Der Bau wurde vom Prinzen Shotoku Taishi in Auftrag gegeben und im Jahr 607 fertiggestellt. Das Holz stammt überwiegend von Hinoki-Zypressen. Die im damaligen Japan weitverbreitete Baumart ist langlebig, stabil und biegsam. Dank dieser Eigenschaften konnte sie auch mit sehr einfachen Werkzeugen bearbeitet werden. Der gesamte Bereich des buddhistischen Tempels umfasst beeindruckende 180.000 m². Die Hauptgebäude beinhalten mehrere Altäre und rituelle Statuen, die beispielsweise Buddha und seine Begleiter abbilden. Die berühmte Pagode des Tempels ist ein fünfstöckiger Holzbau mit einer Höhe von 32,45 m. Pagoden sind mehrstöckige, turmartige Bauten, die meist durch Dachvorsprünge voneinander getrennt sind. Sie dienten als Grabmal für die Überreste erleuchteter buddhistischer Mönche, als Navigationspunkt und Aussichtsplattform. Seit 1993 steht Hōryū-ji als beliebte Touristenattraktion unter Denkmalschutz.
Fazit: Auf vergangenem Wissen bauen
Die ältesten, aktiven Gebäude der Welt haben eine lange und faszinierende Geschichte. Zumindest ebenso spannend ist aber die Frage, was diese Bauwerke so langlebig macht. In manchen Fällen liegt es an besonderen Bautechniken, in anderen an außergewöhnlichen Materialien. Die innovativen Lösungen, die mit den damaligen technischen Mitteln umgesetzt wurden, inspirieren uns noch heute. Und: Alle drei Bauten für die Ewigkeit kann man besichtigen. Wir wünschen viel Spaß und eine schöne Reise.