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Top 5: Sakralbauten der Superlative

Je größer, pompöser und älter, umso beeindruckender sind Sakralbauten. Aber unsere Top 5 haben noch mehr zu bieten.
Text: Karin Bornett

Gotteshäuser und rituelle Plätze sind schon immer einflussreiche Orte. Das zeigt ihre Architektur. Ob Tempel, Synagoge, Kirche, Moschee oder rituelle Gedenkstätte – Sakralbauten wurden von jeher mit großem Aufwand gebaut. Immerhin repräsentieren sie göttliche Gewalten. Unsere Top 5 zeigen, dass nicht nur die Größe und das Alter zählen, sondern auch die Liebe zum Detail. Und: Wie bei jeder anderen Immobilie auch, wertet eine spektakuläre Lage so manches Gotteshaus zusätzlich auf.

5. Die schönste Synagoge

Die wahrscheinlich bunteste aller Synagogen befindet sich in Tschechien, in Prags jüdischem Viertel Josefov. Sie wurde 1906 von Architekt Wilhelm Stiassny entworfen. Die aufwendige Architektur im Stil der maurischen Wiedergeburt lockt mit ihren liebevollen Details jedes Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher an. Zurecht, denn die beeindruckende Kuppel und die kunstvolle, farbenfrohe Gestaltung von Wänden, Fassade und Fenster auf großzügiger Fläche machen die Jerusalemsynagoge nicht nur zur größten, sondern für viele Menschen auch zur schönsten Synagoge Europas – ein architektonisches Gesamtkunstwerk.

Bunte Fassade einer Synagoge
Bunte Fassade einer Synagoge
(c) VitVit - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0

4. Der idyllischste Tempel

Einer der wohl idyllischsten buddhistischen Sakralbauten ist der Seiganto-ji-Tempel. Er ist der erste von 33 Tempeln am Saigoku-Pilgerweg in Japan. Schon seit dem 5. Jahrhundert pilgern gläubige Buddhistinnen und Buddhisten an diesen Ort. Direkt neben dem heiligen Wasserfall Nachi-no-(Ō)taki gelegen und als UNESCO Weltkulturerbe deklariert, ist der Tempel ein beliebtes Ausflugsziel geworden. Der Hauptbau aus dem Jahr 1590 ist ein klassisches Beispiel asiatischer Sakralarchitektur. Seine Lage in der Natur am heiligen Wasserfall, der auch der größte Wasserfall Japans ist, macht den Seiganto-ji-Tempel zu einem außergewöhnlich sehenswerten Sakralbau.

Merhstöckiger buddhistischer Tempel umgeben von Natur
Merhstöckiger buddhistischer Tempel umgeben von Natur
(c) Naokijp - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

3. Das urigste Gotteshaus Europas

Die Borgund Stavkirke gilt als besterhaltene Kirche ihrer Art. Sie befindet sich im norwegischen Ort Borgund. Die Stabkirche wurde wahrscheinlich gegen Ende des 12. Jahrhundert gebaut, in einer Zeit, in der das Heidentum noch weit verbreitet war. Mythische Symbole und Fabelwesen, wie Drachenköpfe an der Decke, zeugen vom heidnischen Einfluss auf die damals neue, christliche Religion. Die außergewöhnlich gut erhaltene Holzkonstruktion mit ihren urigen Details machen diese Kirche zu einem Pilgerort für Gläubige, Architekturfans und Interessierte. Als Gemeindekirche wurde sie bereits 1868 durch einen Neubau ersetzt.

Schwarze Kirche umgeben von Natur
Schwarze Kirche umgeben von Natur
© Tulipasylvestris, CC BY-SA 4.0

2. Die kultigste Kapelle der Moderne

Die Heilig-Kreuz-Kapelle in Arizona wurde 1957 eröffnet. Geplant hat sie die römisch-katholische Architektin Marguerite Brunswig Staude zum Gedenken an ihre verstorbenen Eltern. Und zwar mit dem Ziel, dass die Menschen „durch Kunst zu Gott finden“, wie es heißt. Die Kapelle ist deshalb seit ihrem Bestehen offen für alle, unabhängig von der Religionszugehörigkeit. In der kargen Landschaft der roten Sandsteinwüste, die man als Kulisse aus zahlreichen Westernfilmen kennt, ist das moderne Monument zu einem der wichtigsten Tourismusattraktionen der Region und zu einem Hotspot für Fans moderner, sakraler Architektur geworden.

Moderne Kapelle mit einem in der Glasfassade eingearbeiteten Kreuz
Moderne Kapelle mit einem in der Glasfassade eingearbeiteten Kreuz
© 2candle, CC BY-SA 3.0

1. Die auffälligste Kirche Südamerikas

Die Wallfahrtskirche Santuario de Las Lajas in der Schlucht des Río Guáitara, Kolumbien, ist nicht zu übersehen. Schon seit dem 18. Jahrhundert befindet sich hier ein beliebter römisch-katholischer Wallfahrtsort. An dem gewaltigen Gebäude im neogotischen Stil wurde von 1916 bis 1949 gebaut. Die Vollendung lag in der Verantwortung des ecuadorianischen Ingenieurs J. Gualberto Pérez und von Lucindo Espinosa. Die Kirche ist aber nicht nur aufgrund ihrer exponierten Lage in der Felswand der Schlucht ein Blickfang. Ihre Größe, die massiven Mauern mit typisch gotischen Elementen und Türmchen, üppigen Gewölben und die bunten Fenster-Glasbilder vom deutschen Künstler Walter Wolf Wasserhoven locken Jahr für Jahr zahlreiche gläubige Pilgerinnen und Pilger an.

Graue Kirche mit vielen Details über einer Schlucht mit Brücke
Graue Kirche mit vielen Details über einer Schlucht mit Brücke
© Diego Delso, CC BY-SA 4.0

Größer, höher älter

  • Die flächenmäßig größte Tempelanlage der Welt ist der Angkor Wat in Kambodscha. Das Monument ist viermal größer als der ganze Vatikan.
  • Die Hagia Sophia im heutigen Istanbul hat mit ihrer damals einzigartigen Kuppelkonstruktion neue Maßstäbe gesetzt.
  • Den höchsten Kirchenturm hat das Ulmer Münster mit seinem rund 161 Meter hohen Westturm, der 1890 fertiggestellt wurde.
  • Die ältesten, heute bekannten, sakralen Bauwerke sind die Steinkreise von Göbekli Tepe. Sie wurden vor rund 10.000 Jahren als rituelle Stätte angelegt und sind damit mehr als 7.000 Jahre älter als die älteste ägyptische Pyramide.

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