Top 7: Die beeindruckendsten Baustellenschätze
7. Der Goldschatz der Kelten
Im Bezirk Linz-Land in Oberösterreich wird immer wieder etwas historisch Bedeutendes im Boden gefunden. Und so gibt es auch einige Grundstücke, die unter Denkmalschutz stehen. Das bedeutet: Vor jeder Bautätigkeit muss eine Ausgrabung stattfinden. Und zwar auf Kosten des Grundbesitzers. Jeder Fund gehört dann zur einen Hälfte dem Finder oder der Findern und zur anderen Hälfte der Besitzerin oder dem Besitzer. Glück hatte ein Herr aus Traun im Jahr 2016. Denn vor dem geplanten Bau einer Maschinenhalle fand man auf seinem denkmalgeschützten Grundstück 44 keltische Goldmünzen, die im zweiten und ersten Jahrhundert vor Christus entstanden sind. Der Grundbesitzer hat sie zur Gänze dem Landesmuseum überlassen. Alle Infos dazu gibt es hier.
6. Der Helm des Oshere
In York, England, hat man im Jahre 1982 ein Einkaufszentrum gebaut. Und dabei den sogenannten Coppergate-Helm, auch York-Helm genannt, aus dem achten Jahrhundert gefunden. Darauf zu erkennen ist ein Drachenkopf und eine lateinische Inschrift, die übersetzt so viel bedeutet wie: „Im Namen unseres Herrn Jesus Christus, des Heiligen Geistes und Gottes; und zu allen sagen wir Amen. Oshere.“ Oshere war wohl der Name des Soldats, dem der Helm gehörte, der nun im Yorkshire Museum zu bestaunen ist.
5. Die unerwünschten Kostbarkeiten der ewigen Stadt
In Rom kann man kaum irgendwo graben, ohne auf Schätze zu stoßen. Die lange und ereignisreiche Geschichte der ewigen Stadt ist aber Segen und Fluch zugleich. Denn sobald Leitungen verlegt, Tiefgaragen oder U-Bahnen gebaut werden sollen, ist die Chance hoch, dass doch nichts draus wird oder sich die Arbeiten verzögern. Alleine die Streckenführung der Metropolitana Linea C musste 45 Mal korrigiert werden. Eine Station dieser Linie ist San Giovanni. Der Bau dauerte zehn Jahre – sechs mehr als geplant. Hier sind nun die Schätze ausgestellt, die man bei den Arbeiten gefunden hat: antike Teller, Rohre einer Bewässerungsanlage, Amphoren und so weiter und so fort. Momentan entsteht die laut Bürgermeister Roberto Gualtieri „komplexeste und ehrgeizigste U-Bahn-Station der Welt“, Piazza Venezia. Auch sie soll ein archäologisches Museum beherbergen. Die Kosten: EUR 700 Mio.
4. Das versteckte Gemälde in der Luxusboutique
Als man 2018 ein ehemaliges Büro in Paris zu einer Boutique von Oscar de la Rente umbaute und die Handwerker eine Holzdecke aus dem 19. Jahrhundert freilegten, entdeckten sie dabei auch noch ein 3 x 6 m großes Ölgemälde. Arnould de Vuez, ein Niederländischer Hofmaler von Ludwig XIV., hatte es 1674 gemalt. Zu sehen ist der französische Botschafter Charles-Marie-Francois Olier mit Entourage, der 1673 Jerusalem besuchte. Das Gemälde wurde vermutlich während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis versteckt und dann vergessen.
3. Die Stoßzähne des Ur-Mammuts
Beim Bau der A5 Nord Autobahn in Niederösterreich stieß ein aufmerksamer PORR Baggerfahrer im Zuge der Abtragungsarbeiten auf zwei vollständig erhaltene, 2,5 m lange Stoßzähne eines etwa eine Million Jahre alten Ur-Mammuts. Expertinnen und Experten des Naturhistorischen Museums Wien legten den sensationellen Fund in einer sechstägigen Notgrabung frei. Außergewöhnlich war vor allem, wie gut die Stoßzähne erhalten waren. Gar nicht so außergewöhnlich ist aber der Fund von Mammutresten in dieser Gegend: Bereits zur Zeit Maria Theresias und vor allem in der Gründerzeit, als besonders viel gebaut wurde, hat man Stoßzähne und Knochen entdeckt. Erst kürzlich fand man Mammut-Überreste bei Umbauarbeiten eines Weinkellers im niederösterreichischen Gobelsburg.
2. Die Knochen des Triceratops
Dass der 1,5 Meilen lange Wanderweg in Golden bei Denver, Colorado, Triceratops Trail heißt, ist kein Zufall. Denn in dieser Gegend hat man schon einige Fossilien gefunden. 2019 entdeckten Bauarbeiter in der Nähe eines Altersheims die Knochen eines Dinosauriers. Paläontologinnen und Paläontologen des Denver Museums of Nature and Science stellten fast: Das ist ein 68 Millionen Jahre alter Triceratops. Zwei Jahre davor fand man Überreste eines Torosaurus, einer Verwandter des Triceratops. Sie zählen zu den letzten Dinosauriern. Wie alle sogenannten Nichtvogeldinosaurier ist er am Ende der Kreidezeit vor etwa 66 Millionen Jahren ausgestorben.
1. Das Grab des Königs
Mit nur 32 Jahren ist Richard III. gestorben. Gefallen in der Schlacht von Bosworth gegen die Tudors im Jahre 1485. Seine Geschichte lebt aber bis heute. Denn mehr als hundert Jahre nach dem Tod des englischen Königs schrieb William Shakespeare das Drama „The Tragedy of Richard the Third“, oder kurz „Richard III.“. Beigesetzt wurde der Monarch, der als letzter englischer König auf dem Schlachtfeld starb, in einem unauffälligen Grab in Leicester. Das königliche Skelett galt aber lange als verschollen. Bis man es im Sommer 2012 unter einem Parkplatz entdeckte. DNA-Analysen mit Michael Ibsen, einem direkten Nachfahren von Richards Schwester Anne of York, dem seine royale Abstammung bis dahin unbekannt war, bestätigten den sensationellen Fund. Die Ausgrabungsarbeiten initiierte die Amateurhistorikerin Philippa Langley. Der Film „The Lost King“ erzählt ihre Geschichte mit Richard III. Am 26. März 2015 wurden die Gebeine des Königs nach einwöchigen Feierlichkeiten in der Kathedrale von Leicester neu bestattet. Rest in Peace, Richie.