Österreichisches Parlamentsgebäude mit Statue im Vordergrund und Baucontainern sowie einem Kran links
Nachhaltigkeit

Zeichen der Zeit: Über Revitalisierung und Denkmalschutz

Manche Bauwerke erzählen Geschichten aus der Vergangenheit. Sie für die Zukunft zu bewahren, ist deshalb so wichtig.
Text: Content Artists

Historische Gebäude prägen Stadtbilder und tragen zur kulturellen Identität bei. Sie zu erhalten und durch intelligente Verbesserungen für die Zukunft fit zu machen, ist von architektonischem und gesellschaftlichen Interesse. Die Allgemeinheit profitiert davon. Und viele zukünftige Generationen. Wenn man alles richtig macht. Dafür braucht man aber viel Erfahrung und Expertise. Besonders dann, wenn diese Bauwerke unter Denkmalschutz stehen. 

Schützenswerte Schätze

Ein Gebäude zu revitalisieren, ist ein sehr komplexes Vorhaben. Etwas Altes zu entfernen, um etwas Neues zu erschaffen, ist schon eine Herausforderung. Aber etwas Altes zu bewahren, es modernen Ansprüchen anzupassen und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, ist ein Kunststück. Steht ein Haus unter Denkmalschutz, ist man sogar dazu verpflichtet, den Originalzustand zu bewahren. Denn solche Bauwerke prägen das Bild und die Identität einer Stadt und seiner Bevölkerung. Und deshalb sollen sie möglichst lange erhalten bleiben und geschützt werden. Dafür ist in Österreich das Bundesdenkmalamt zuständig. Es orientiert sich am Denkmalschutzgesetz, das auch die Erhaltungs-, Anzeige- und Bewilligungspflicht definiert. In Einzelfällen können Ausnahmen für eine Revitalisierung genehmigt werden – zum Beispiel, wenn es statische Bedenken gibt oder Materialien problematisch sind.

Kreative Expertise

Wenn Bauwerke revitalisiert werden, ist das ein ziemlich komplexes Unterfangen. Denn um ein altes Gebäude ursprungsgetreu herzurichten, werden oft seltene Baumaterialien eingesetzt. Dazu zählen etwa Lehmziegel, Marmorsäulen oder historische Tür- und Fensterbeschläge. Um die Kosten für solche Originalbaustoffe abzudecken, gibt es Förderungen von Bund und Ländern für Denkmalschutz-Projekte. Eine weitere Herausforderung bei der Revitalisierung besteht darin, für Komfort und zeitgemäße Standards zu sorgen. Ohne die historische Bausubstanz dadurch stark zu verändern. Hier spielt insbesondere die Barrierefreiheit eine wichtige Rolle. Ein Lift, ein rollstuhlgerechter Eingang oder barrierefreie WC-Anlagen lassen sich manchmal schwer mit den Vorgaben vereinbaren. Deshalb ist neben Präzision und handwerklicher Expertise auch viel Kreativität gefragt.

Zwei junge Bauarbeiter sanieren einen Boden im Parlamentsgebäude in Wien
(c) PORR AG / APA-Fotoservice / Heinz Stephan Tesarek
Zwei junge Bauarbeiter sanieren einen Boden im Parlamentsgebäude in Wien

Hochwertiges Hotel

Ein gutes Beispiel für ein komplexes Revitalisierungsprojekt: Das Palais Hansen Kempinski am Wiener Schottenring wurde 1870 von Theophil Hansen errichtet und zählt zu den größten Privatgebäuden der Wiener Ringstraßenverbauung. Die PORR verwandelte diesen denkmalgeschützten Prunkbau von 2010 bis 2013 in ein Fünf-Sterne-Hotel mit eigenem Wellnessbereich. Ein Vorhaben mit besonders hoher Komplexität, bei dem zu Spitzenzeiten rund 400 Menschen gleichzeitig an unterschiedlichen Stellen tätig waren. Das Gebäude erhielt in vielen einzelnen Abschnitten ein völlig neues Stahlbetonskelett, um die Bausubstanz zu stärken und die Lebenszeit zu verlängern. Die Kombination von Bereichen unter Denkmalschutz und jenen, wo Neues entstehen sollte, machten dieses Projekt besonders herausfordernd.

Frontansicht des Palais Hansen Kempinski in Wien
(c) Stephan Huger Wiedner Hauptstraße 46 1040 Wien
Frontansicht des Palais Hansen Kempinski in Wien

Schickes Schloss

Ein weiteres Beispiel: das Schloss Hof im niederösterreichischen Marchfeld. In dem barocken Palast aus dem 17. Jahrhundert lebten einst unter anderem Prinz Eugen von Savoyen und Kaiserin Maria Theresia. Die PORR hat dieses kulturelle Erbe schonend revitalisiert und so wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sieben Jahre lang dauerten die Bauarbeiten, bei denen man besonders strenge Vorgaben des Bundesdenkmalamts einhalten musste. Gleichzeitig sollte das Areal durch moderne Technik und ein neues Schlosscafé ergänzt werden. Zu den vielleicht beeindruckendsten Abschnitten des Projekts zählt die Restaurierung der 10.000 m² großen Fassade in detaillierter Handarbeit mit Sumpfkalk.

Schloss Hof mit Garten im Vordergrund
(c) Irene Schenda
Schloss Hof mit Garten im Vordergrund

Prunkvolles Parlament

Die PORR hat als Teil einer Arbeitsgemeinschaft auch das denkmalgeschützte Parlamentsgebäude in Wien federführend saniert. Reisen Sie mit uns ein paar Jahre zurück und werfen Sie einen Blick hinter die Bauzäune. 

Österreichisches Parlamentsgebäude mit Statue im Vordergrund und Baucontainern sowie einem Kran links
(c) Foto Astrid Knie

Mehr Infos

Wie wir bei der PORR Werte bewahren und Neues gestalten, können Sie hier entdecken. 

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