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Nachhaltigkeit

Auf den Punkt gebracht: Nachhaltige Baustelle

Ressourcen zu schonen und vorausschauend zu planen, darum geht es bei der nachhaltigen Baustelle. Was das genau bedeutet und wie die PORR das macht, erklärt unsere Expertin Katrin Maja Künzler.
Text: Katrin Maja Künzler

Was macht eine Baustelle zu einer nachhaltigen?

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, kurz DGNB, zertifiziert Baustellen nach definierten Kriterien und vergibt das Zertifikat Nachhaltige Baustelle. Hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit geht es dabei um Materialeinsatz, Ressourcenschonung, Transport, Vermeidung von Schadstoffen und Wahrung der Biodiversität. Ebenso relevant ist die soziale Verantwortung auf den Baustellen. Sie umfasst neben der Sicherheit aller am Bau Beteiligten auch präventive Maßnahmen zum Gesundheitsschutz.

Wie werden nachhaltige Bauprojekte geplant?

Der Prozess für eine nachhaltige Baustelle beginnt bei der Planung. Es müssen frühzeitig Maßnahmen getroffen werden, um Belastungen auf der Baustelle und in deren Umfeld zu vermeiden. Die wichtigsten Aspekte betreffen den Schutz der Biodiversität, den Boden- und Wasserschutz sowie Lärm-, Sicht- und Staubschutzmaßnahmen. Um die Nachhaltigkeit einer Baustelle über die gesamte Bauphase beurteilen zu können, müssen in regelmäßigen Abständen Überprüfungen stattfinden, etwa in Form von Begehungsprotokollen.

Die PORR Niederlassung in Salzburg ist zum Beispiel ein zertifiziertes Projekt. Wie wurden die Kriterien umgesetzt?

Verantwortlich für die Kontrolle der Umsetzung des Zertifizierungsprozesses der DGNB war eine für die Baustelle benannte Nachhaltigkeitsbeauftragte. Über den gesamten Bauprozess dokumentierte sie regelmäßig den Strom- und Wasserverbrauch. Die Abteilung Nachhaltigkeit der pde erstellte die erforderlichen Konzepte hinsichtlich Lärm- und Staubarmut, Boden- und Grundwasserschutz, Erschütterungs- und Vibrationsarmut sowie Abfallvermeidung und -organisation. Besonders wichtig sind natürlich die Mitarbeit des gesamten Teams unserer Niederlassung Salzburg, ein regelmäßiger Informationsaustausch und die Unterweisung aller am Bau beteiligten PORRianerinnen und PORRianer in den vom DGNB definierten Kriterien.

Die nachhaltige PORR Niederlassung in Salzburg (c) PORR

Wie sieht die nachhaltige Baustelle der Zukunft aus?

Das DGNB-Zertifikat ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Messbarkeit von nachhaltigem Bauen. Nachhaltigkeit geht uns alle an. Deshalb werden jetzt schon weitere Maßnahmen für die Baustelle der Zukunft diskutiert. Dazu zählen etwa der Einsatz von Ökostrom, PV-Paneele auf Baucontainern, die vermehrte Nutzung von Regenwasser, die aktive Beeinflussung der Verwertungs- und Entsorgungswege sowie die Nutzung emissionsarmer Fahrzeuge.

Wussten Sie, ...

  • ... dass für den Innenraum der PORR Niederlassung in Salzburg nur emissions- und schadstofffreie Materialien zur Anwendung gekommen sind? Und das Holz stammt aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Auf dem Flachdach gibt es Hbyridkollektoren - in Kombination mit einem Erdsolespeicher und Wärmepumpen kann man das Gebäude nachhaltig heizen und kühlen. 
  • ... dass noch mehr Niederlassungen der PORR besonders nachhaltig sind? Im vorarlbergerischen Sulz erfolgt die Kälte- und Wärmeversorgung zum Beispiel mit Sole-Wasser-Wärmepupmen. Auf dem begrünten Dach gibt es eine Photovoltaikanlage. Die Niederlassung in Klagenfurt ist mit Platin ausgezeichnet. Was das Plusenergiehaus so nachhaltig macht, bringt die ÖGNI so auf den Punkt: hocheffiziente Gebäudehülle auf kostenoptimalem Niveau mit Passivhauskomponenten samt außenliegender Verschattung, Wärme- und Kältebereitstellung über Grundwasser, Photovoltaikanlagen an der Fassade, auf dem Flachdach sowie als Verschattungselement über der Dachterrasse in semitransparenter Ausführung, Stromtankstellen zur Förderung von alternativen Verkehrsmöglichkeiten, eine hocheffiziente LED–Beleuchtung samt tageslichtgeführter Steuerung und Präsenzerkennung, höchste bauökologische Anforderungen und Materialwahl für einen effizienten Umweltschutz und bestes Innenraumklima sowie die Erreichung einer positiven Jahresenergiebilanz. Und seit der Revitalisierung des Standorts im Jahr 2018 wird auch die PORR in Linz durch eine Erdwärmesondenanlage mit erneuerbarer Enegrie versorgt.

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